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„Erinnerung an mein erstes Paradies“ von Thomas Schneider (Frankfurt)

Als Junge war ich in einem katholischen Internat, das auf einer Anhöhe außerhalb der Stadt lag.

Es war von Feldern, Obstbaumwiesen und Wald umringt. Hinter dem Fussballplatz gab es auf der

linken Seite eine immer abgesperrte Tür inmitten einer hohen undurchdringlichen Hecke.

Der Eintritt hier war uns Zöglingen streng untersagt und nur den Patres vorbehalten. Natürlich

sind wir Fünftklässler über die Tür geklettert und genossen mit einem ehrfürchtigen Gefühl

(und ein paar Zigaretten) den verbotenen Aufenthalt in diesem gepflegten Stückchen Erde.

Da gab es einen Teich mit Goldfischen und kleine Hügel mit Bänken, auf denen man die Aussicht

und die Ruhe genießen konnte. Ich glaube, wir redeten auch ganz leise, wenn überhaupt.

Dieser Garten hieß „Das Paradies“.

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